Es scheint, dass die Launen der Natur die Kreativität ihrer Menschen beflügelt; wie anders ist es zu erklären, dass Katalonien ungewöhnlich schöpferische Geister hervorbrachte wie Antoni Gaudí, Salvador Dalí und Joan Miró.

Katalonien lebt aus Kontrasten, die Katalanen sind anarchisch und diszipliniert, traditionsgebunden und avantgardistisch. Kontraste bestimmen gleichfalls das Verhältnis Kataloniens zu Gesamtspanien, insbesondere zu Kastilien, dessen Dominanz bis heute als Joch erfahren wird. Die Katalanen betrachten sich nicht als Spanier und fühlen sich mehr vom französischen und deutschen Lebensstil angezogen. Der Stierkampf ist in Katalonien nicht erwünscht. Hier baut man Menschentürme oder tanzt mit wildfremden Mitbürgern zu blechernen Klängen die „Sardana“, den katalanischen Reigen. Nicht durch Gewalt, sondern durch die Strahlkraft seiner Kultur profiliert sich Katalonien als eigene Nation.

Etwa im 9. Jahrhundert dürften die Anfänge der katalanischen Sprache anzusetzen sein, die im Laufe ihrer etwa tausendjährigen Geschichte, zuletzt während der Franco-Diktatur, zahlreichen Repressionen ausgesetzt war. Von den Spaniern mehr oder weniger liebevoll als „Bellen“ interpretiert, gehört das „Catalá“ gleichwohl zu den bedeutenden romanischen Kulturidiomen.

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