Im Mai 2019 bin ich, zusammen mit einer Freundin nach Katalonien gereist, um an einem Trailritt in die Pyrenäen teilzunehmen. Es war das erste Mal, dass ich einen Trail auf einem fremden Pferd reite und auch mein erster Reiturlaub. Ich wusste nicht so recht, was mich erwarten würde, aber schon am ersten Abend fiel mir der wunderschöne braune Wallach mit seinen lieben und sanften Augen auf. Ich erfuhr, dass er fünf Jahre alt ist und sein Name Ratu ist. Für Ratu war das Trailleben noch ganz neu und er sollte uns mit einem Teammitglied von Panorama-Trails begleiten, um seine ersten Trailerfahrungen zu machen.

Ich bekam ein anderes Pferd für den Trail zugeteilt und war sehr mit ihm zufrieden. (Un)glücklicherweise verstauchte ich mir am ersten Tag beim Absitzen meinen Knöchel. Da mein zugeteiltes Pferd noch etwas unruhig beim Aufsteigen war und mein schmerzender Knöchel dabei auch nicht wirklich hilfreich gewesen wäre, schlug Rudi vor, dass ich Ratu reiten könnte. Ich willigte ein und habe diese Entscheidung keine Sekunde bereut! Obwohl Ratu jung und noch nicht so erfahren war, war er so lieb und es machte mir sehr viel Freude ihn zu reiten.

Selbst als er typisch eines Jungpferdes wegen Kühen oder bellenden Hunden etwas nervös wurde, fühlte ich mich sehr sicher auf ihm und war glücklich ihn als vierbeinigen Trailpartner zu haben. Wenn ich neben ihm lief (oder eher humpelte) schien es, als würde er auf mich warten und auf mich aufpassen während es mir aufgrund meines Knöchels schwerfiel die Auf- und Abstiege zu Fuß zu bewältigen.

Während des Trails verliebte ich mich von Tag zu Tag mehr in Ratu. Sechs Monate zuvor hatte ich zu Hause mein Distanzpferd verloren. Ich hatte aber noch zwei weitere Pferde und ich hatte keineswegs geplant in Spanien ein Pferd zu kaufen. Aber als der Trailritte zu Ende war konnte ich nicht widerstehen, Rudi zu fragen, ob er Ratu verkaufen würde. Und glücklicherweise war Rudi bereit ihn mir zu verkaufen.

Nach einem langen Transport von Spanien kam Ratu im Juli 2019 in Dänemark an. Trotz seines zarten Alters und einem kompletten Lebenswandel, nahm er alles ruhig und vernünftig auf. Schon nach ein paar Wochen folgte er mir überall hin und begleitet mich jedes Mal, wenn ich auf der Koppel bin. Nach nur wenigen Monaten in Dänemark startet er nun sein Leben als Trail- und Distanzpferd.

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