Panorama Trails - August 2005

Nach einem absolut perfekten Reiturlaub habe ich den kühnen Entschluss gefasst, bestärkt durch meine vier Mitreiterinnen, einen Bericht über eine absolut phantastische Zeit anzufertigen, die einen jederzeit wieder zum Schwärmen verleitet. Doch wo fängt man an, wenn jeder Tag das Prädikat "besonders wertvoll" verdient hätte? Wie kann man Eindrücke vermitteln, die man doch am besten selber erleben sollte? Was erwähnt man, wenn einfach alles "Top" ist (Landschaft, Pferde, Unterkunft, Betreuung, Pferdeversorgung, Sattelzeug, Essen...)? Die Landschaft zu beschreiben ist m.E. unmöglich, da sich so abwechslungsreich und faszinierend ist, dass jeder sie eigentlich selbst erleben muss.
Am Besten ich konzentriere mich auf die zwei tragenden Säulen der Reitprogramme:
1) Die wundervollen Pferde
2) Der professionelle und passionierte Guide Rudi Stolz, der mit viel Einsatz ein Reiter- und Pferdeparadies geschaffen hat (sowie seine kompetente "rechte Hand" Susanne; hoffentlich bleibt sie Mas Alba erhalten!)
Wir fünf, das sind Christin, Claudia, Hedge, Karo und Ingrun, sind alles langjährige Reiterrinnen mit viel Trailerfahrung weltweit. Deswegen können wir sagen, hier ist Spitzenqualität vorzufinden - und dafür nun die lobenden Worte.
Nachdem am ersten Abend schnell geklärt war, dass hier eine Truppe zusammen gekommen war, die es gerne flott liebt und demzufolge die Pferdekategorie "schnell, temperamentvoll, jedoch rittig und klar im Kopf" zu vergeben war, folgte am Morgen danach die Pferdevorstellung. Wir standen vor unseren einwöchigen Partnern, hörten Rudis Einweisungen und Tipps und waren uns einig - wie noch so oft - "Oh Gott, sind die dreckig!" Um gleich irgendwelchen Missverständnissen vorzubeugen: Die Pferde sind in einem sehr guten Gesundheits- zustand, kamen nur direkt von der Weide, die eine Ausdehnung besitzt (sogar mit schattenspendenden Wäldchen), bei der viele unserer Hottes neidisch würden. Ein Pferdeparadies für 15 Bewohner!
Da es die Tage vorher geregnet hatte, war ihnen das Schlammbad anzusehen. Unsere Blicke kommentierte Rudi nur lapidar: "Legt mal los! Ihr habt alle Zeit der Welt zum Putzen!" Somit startete der erste Tag mit Schweißarbeit, dafür entschädigte der Anblick, der nach ca. einer Stunde freigelegt war. Der Einführungsritt konnte beginnen und schnell war klar: Hier wächst zusammen, was zusammen gehört! Jede von uns fand nach diesen ersten Stunden ihr Pferd perfekt und auf Rudis Frage am Abend, ob jemand noch wechseln wolle, gab es nur empörte Blicke. Nie und nimmer! Selbst ich als "Stutenfan" ließ mich von meinem Wallach Castanio bekehren. Um den Eindruck vorzubeugen, es gäbe nur temperamentvollere Pferde sei hierzu folgende Anmerkung gemacht: Karo, die noch an den Folgen eines Reitunfalls litt, wünschte sich ein Verlasspferd und bekam dieses prompt. Luzio entpuppte sich als gehfreudiges, jedoch ausgeglichenes und zuverlässiges Pferd, der ihr jederzeit ein gutes Gefühl vermittelte.
Am 2. Tag konnten wir es gar nicht erwarten loszulegen. Das Reinigen unserer Pferde ("The same procedure as last day") verlief völlig enthusiastisch und los gings bei strahlenden Sonnenschein. An diesem Tag war Fotowetter - und das nutzte Rudi gnadenlos aus, da er seine Pferdeaufnahmen ergänzen wollte. Also zwischen Trab- und Galoppstrecken immer wieder mit den Pferden "in Linie reiten, rechts am Busch lang, links am Baum lang, bitte recht freundlich :-) Godul hat die Ohren schon wieder hinten, Limosso ist verdeckt, jetzt schlackert Castano mit dem Kopf, kannst du die Kappe abnehmen?, jetzt ist ein Zweig im Weg ..." Hier zeigte sich für mich eindeutig der gutmütige Charakter der Tiere, die auch noch zum X.-Mal an diesselbe Stelle zurückkehren mussten, nur weil ihr "Boss" mit der Kamera im Baum saß und auf die passende Einstellung wartete.:-) Immerhin brachten uns diese Fotosessions wunderbare Urlaubsfotos ein und wir hatten viel Spaß dabei.
Da wir an diesem Tag trotz Fotoshooting viel galoppiert waren und die Kondition, Lauffreude und Trittsicherheit der Pferde bewundern konnten, entwickelte sich am Abend beim Wein, wenn sechs leicht verrückte Frauen beisammen sind, eine Idee: Wir müssten doch mal testen, wer der Schnellste ist. Doch wie und wo? Und was wird Rudi sagen, macht er das mit? Susanne verwies auf eine Rennbahn in der Nähe. Dort würden sie auch die Pferde trainieren.
Damit war die Route des nächsten Tages festgelegt.
Kaum an der Bahn angelangt, merkte man den Pferden förmlich an, dass auch sie gegen ein Kräftemessen nichts einzuwenden hatten, denn die Ohren gingen nach vorne, die Nüstern blähten sich und in Vorfreude spannten sie ihren ganzen Körper an, sodass man eigentlich nur noch Galopp denken musste - und ab ging es. Ein tolles Gefühl!
Der Abend klang natürlich in dementsprechend gehobener Stimmung aus und die Nacht wurde sehr lang, woran aber nicht nur der Wein Schuld war. Schon seit mehreren Tagen wurde eine Fohlengeburt erwartet und nun war es endlich soweit. Susanne gab uns netterweise Bescheid und so verbrachten wir die Nacht bis 3.00 Uhr auf der Weide um die ersten Schritte und den Weg an die Milchbar mitzuerleben.
Halt ein "All-Inclusive-Urlaub" mit "Patenhengstlein", auf den ich schon ganz neugierig bin, da ich im Herbst nochmals dorthin für den Küstentrail zurückkehre.
Am nächsten Tag bot sich ein jammervoller Anblick, müde und verschlafene Gestalten, deren Zustand sich auf dem Pferd, je mehr wir uns den Strand näherten, jedoch verbesserte (den längeren Mittagschlaf am See übergehen wir diskret). Hier nun konnten wir wieder unsere "Speedys" in Aktion erleben. Sie genossen es förmlich am Strand zu galoppieren und immer wieder Zwischenstopps im Meer einzulegen. Wassertreten ist ja bekanntlich gesund!
Die Ausdauer der Tiere ist für mich immer wieder erstaunlich und neben der Kontrollierbarkeit der bewundernswerteste Faktor. Überflüssig zu erwähnen, dass dieser Tag auch wieder mit einem dicken, fetten Grinsen zu Ende ging.
Tja, und dann kommt das, was immer kommt, was man hier aber nun wirklich gar nicht wollte: Der letzte Reittag. Ebenso toll wie die vorausgegangenen und bei trockenem Wetter verging er wie im Flug, dafür sorgten wieder unsere tollen Gefährten, die natürlich Richtung Heimat strebten, da sie die Nacht in Strandnähe verbracht hatten. Besonders Bandito entwickelte Antriebsenergie, da schließlich "sein Stütchen" das Fohlen bekommen hatte und er als "Chef" der gesamten "Bande" nach dem Rechten sehen musste. Freudiges Wiehern der Pferde auf der einen Seite, trauriges Absatteln bei den Reitern auf der anderen und der gemeinsame Entschluss, als wir die Pferde auf die Weide brachten: Wir kommen wieder!!!

Ein Gast

Panorama Trails - August 2005

Danke fuer alles. Grossartiger Trail, tolles Wetter und Hotels.
Weiter so

PS: Bis naechstes Jahr

Cora

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